Zeitstrahl

In der Welt - In Sindelfingen

Weltgeschichte und die kleinen Veränderungen in Sindelfingen. Reisen Sie mit uns auf dem Zeitstrahl der Geschichte durch bewegte Jahrhunderte.

 

100

1.Jh. Das Römische Reich auf dem Höhepunkt seiner Macht

Ca. 90 Entstehung der römischen Siedlung unterhalb des Goldbergs

Midraskopf

500

5./6. Jh. Völkerwanderung in Europa

Die rund zwei Jahrhunderte anhaltende Völkerwanderung in Europa hatte eine tief greifende Neuordnung der germanischen und romanischen Bevölkerungsgruppen zur Folge. Diese Umgestaltung prägte die politische, soziale und kulturell-religiöse Struktur Europas bis ins Mittelalter

Seit dem 5.Jh. mehrere alamannische Siedlungen im heutigen Stadtgebiet

Fibel

1100

1077 Investiturstreit und Gang nach Canossa

Der Investiturstreit war der Höhepunkt des politischen Konfliktes im mittelalterlichen Europa zwischen geistlicher und weltlicher Macht um die Amtseinsetzung von Geistlichen (Investitur).
Ausgelöst wurde der Streit durch Heinrich IV., der im Jahr 1075 das Erzbistum Mailand mit einem exkommunizierten Erzbischof besetzen wollte. Der Konflikt führte zum Bann gegen Heinrich durch Papst Gregor VII. Heinrich IV nahm daraufhin im Jahr 1077 den langen Weg von Speyer nach Canossa auf sich, um den Papst zu bitten, ihn von dem Bann zu befreien. Gregor VII. blieb nichts anderes übrig, als den Kirchenbann von Heinrich IV. zu lösen.

1133 Fertigstellung der romanischen Martinskirche

Martinskirche

Weithin sichtbar ist heute in Sindelfingen die majestätische, schiefergraue Turmspitze der Martinskirche. Sie zählt zu den wichtigsten romanischen Baudenkmälern Süddeutschlands erbaut im 11. und 12.  Jahrhundert. Im Laufe der Jahre hat sich das Aussehen der Martinskirche immer wieder geändert. Das Gesicht der Stadt prägt sie indes bis heute.

1200

1155 Krönung des Stauferkaisers Friedrich Barbarossa in Rom

Friedrich Barbarossa war von 1147 bis 1152 als Friedrich III. Herzog von Schwaben, von 1152 bis 1190 römisch-deutscher König und wurde 1155 in Rom zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekürt.  Den Beinamen „Barbarossa“ („Rotbart“) erhielt er wegen seines rötlich schimmernden Bartes.

1263 Stadtgründung.

Stadtgründungsurkunde

In der sogenannten Stadtgründungsurkunde vom April 1263 werden die Rechtsverhältnisse zwischen dem schon bestehenden Chorherrenstift und der neu gegründeten Stadt geregelt.

1470

1492 Entdeckung Amerikas

Christoph Kolumbus stieß 1492 auf Amerika bei dem Versuch, Indien durch Überquerung des Atlantischen Ozeans zu erreichen, statt, wie zuvor üblich durch die Umsegelung Afrikas. Mit drei Schiffen stach er am 3. August 1492 in See und erreichte am 12. Oktober 1492 die Bahamas.

1476/77 Verlegung des Chorherrenstifts nach Tübingen zur Gründung der Universität.

Sandsteinrelief aus der Martinskirche

Das im 11. Jahrhundert gegründete Chorherrenstift hatte sich im Laufe seines Bestehens sowohl in wirtschaftlicher als auch politischer Hinsicht zu einer der bedeutensten Einrichtungen dieser Art in Württemberg entwickelt.  Graf Eberhard im Bart und seine Mutter Mechthild verlegten das Chorherrenstift 1477 nach Tübingen und nutzten dessen finanzielle und personelle Ressourcen zur Gründung der dortigen Universität.

1520

1517 Martin Luther leitet die Reformation ein

Mit der Veröffentlichung der berühmten 95 Thesen leitete Martin Luther am 31. Oktober 1517 die Reformation ein. Luther griff gängige Praktiken der Römisch-Katholischen Kirche an, besonders den "Ablasshandel": Durch den Kauf von Ablassbriefen sollten Menschen sich angeblich von ihren Sünden "freikaufen" können.

1525 Bauernkriegsschlacht am Goldberg

Bauernkriegsschlacht

Der deutsche Bauernkrieg begann 1524 mit Erhebungen am Hochrhein und im Südschwarzwald. In Württemberg kam der Aufstand in der zweiten Aprilhälfte 1525 zum Durchbruch. Bei der Bauernkriegsschlacht am Goldberg vom 12. Mai 1525 fanden mehr als 3.000 Aufständische in wenigen Stunden den Tod.  Das Schlachtfeld befand sich vermutlich in der Nähe des heutigen S-Bahn Haltepunktes Goldberg.

1610

1618-1648 Dreißigjähriger Krieg

Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 war ein Konflikt um die Vorherrschaft in Deutschland und Europa und zugleich ein Religionskrieg.  Die Kriegshandlungen, Hungersnöte und Seuchen und entvölkerten teils ganze Landstriche. In Teilen Süddeutschlands überlebte nur ein Drittel der Bevölkerung.

1616 Letzter von zahlreichen Hexenprozessen.

Hexenprozess

Insgesamt wurden in Sindelfingen seit 1563 über 20 Frauen als vermeintliche Hexen verfolgt und hingerichtet.

1640

1640 Pest und Dreißigjähriger Krieg in Sindelfingen

Pest

Durch Seuchen und Kriege schrumpft die Sindelfinger Bevölkerung von ca. 1.400 auf nur noch knapp 300 Einwohner.

1800

1806 Württemberg wird nach der napoleonischen Neuordnung Königreich

Am 1. Januar 1806 wurde Württemberg auf Betreiben des französischen Kaisers Napoléon Bonaparte zum souveränen Königreich erhoben. Erster König unter dem Namen Friedrich I. wurde der bisherige Herzog und Kurfürst Friedrich II. Mit der Unterzeichnung der Rheinbundakte am 12. Juli 1806 trat Württemberg aus dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation aus.

19.Jh. Sindelfingen entwickelt sich zu einem Zentrum der Handweberei in Württemberg.

Weberschiffchen

Für viele Sindelfinger Familien wurde die Hausweberei neben der Landwirtschaft zum wichtigen Zweiterwerb. Durch ihre hohe Spezialisierung konnten die Sindelfinger Handweber der industriellen Konkurrenz lange trotzen.

1830

1835 Erste Eisenbahnstrecke in Deutschland (Nürnberg-Fürth) wird eröffnet

Die erste deutsche Eisenbahn verkehrte am 7. Dezember 1835 zwischen Nürnberg und Fürth. Allerdings fuhren auf der sechs Kilometer langen Strecke neben dem "Adler", so hieß die in England gefertigte Lokomotive, noch immer Pferdekarren im regelmäßigen Schienenverkehr. Doch bald sollte der der Siegeszug der Dampfloks nicht mehr aufzuhalten zu sein.

1835 Gründung der ersten Fabrik in Sindelfingen.

Erste Fabrik in Sindelfingen

Die Einwohnerzahl liegt erstmals bei fast 3.500 Einwohnern. Allerdings geriet Sindelfingen im 19. Jahrhundert durch die schlechte Verkehrsanbindung (fehlender Eisenbahnanschluss)  bei der industriellen Entwicklung gegenüber Böblingen ins Hintertreffen.

1840

1848 Karl Marx verfasst das Kommunistische Manifest

1845 Einweihung des neuen Rathauses

Neues Rathaus und Marktplatz

Der heutige Marktplatz wird zur neuen Stadtmitte ausgebaut.

1880

1871 Gründung des Deutschen Reiches

Die deutsche Reichsgründung erfolgte mit der Proklamation des preußischen Königs Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal des Schlosses Versailles. Vorangegangen war der Sieg des Norddeutschen Bundes und der mit ihm verbündeten süddeutschen Staaten im deutsch-französischen Krieg.

1883/84 Bau der Bahnhofstraße, die zum Bahnhof Böblingen führt.

Bahnhofstrasse

1900

1886 Gottlieb Daimler baut das erste Automobil

Die Autmobilgeschichte nahm 1885/86 ihren Anfang: Carl Benz baute sein Dreirad in Mannheim und meldete am 29. Januar 1886 seinen Motorwagen zum Patent an. Kurz danach folgten unabhängig davon in Cannstatt Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach mit weiteren Fahrzeugen.

1900 Bau der Webschule

Webschule

1910

1914-1918
Erster Weltkrieg

1915 Ansiedlung der Firma Daimler-Motorengesellschaft.

Luftbild: Ansiedlung Daimler Motorengesellschaft

Am Rande des neu eingerichteten Militärflugplatzes (heutiges Flugfeld) errichtete die Firma eine Fabrik zum Bau von Flugzeugmotoren.

1920

1923 Hyperinflation

Eine schwere Bewährungsprobe erwartete die junge Weimarer Republik im Schicksalsjahr 1923. Deutschlands Wirtschaft lag am Boden, der Staat war pleite. Um dennoch seinen Verpflichtungen nachzukommen, wurde die Notenpresse angeworfen: In Deutschland explodierte die Inflation.

1920-30 Sindelfingen wächst, Schnödeneck- und Zimmerplatz-Siedlung. 1930: 5.400 Einwohner.

Luftbild: Schnödenecksiedlung

1940

1939-1945 Zweiter Weltkrieg

1940-45

Zerstörungen im 2. Weltkrieg

Auch zahlreiche Sindelfinger Bürger werden ab 1940 Opfer der NS-Gewaltherrschaft; in der Innenstadt 1944 schwere Schäden durch Luftangriffe.

1950

1954 Deutschland wird erstmals Fußballweltmeister

Außenseiter Deutschland wird nach einem 3:2-Sieg über Ungarn in Bern erstmals Fußballweltmeister. Für die Menschen in Deutschland erhält das „Wunder von Bern“, Symbolkraft als ein Zeichen des Aufbruchs nach dem Weltkrieg und den Entbehrungen der Nachkriegszeit.

1958 erreicht Sindelfingen die 20.000-Einwohner-Marke

Siedlungsbau in den 50er Jahren: Sindelfingen-Rotbühl

1970

1969 Amerikanische Mondlandung

Die Raumfähre Apollo 11 landet am 20. Juli 1969 im Mare Tranquilitatis und Neil Armstrong und Edwin Aldrin betreten als erste Menschen den Mond. Armstrong spricht seine berühmten Worte: "Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit."

1970/71 Neues Rathaus und Eingemeindung von Maichingen und Darmsheim.

Neues Rathaus

Die Einwohnerzahl steigt auf 54.300 Einwohner.

1970

1973
Ölkrise mit autofreien Sonntagen

1977 Erstes Internationales Straßenfest

Erstes Internationales Strassenfest 1977

Menschen zahlreicher Nationalitäten sind mittlerweile in Sindelfingen wohnhaft; sichtbarer Ausdruck dafür wird das Internationale Straßenfest, das 1977 zu ersten Mal stattfindet. Das gemeinsame Feiern sollte zum besseren Verständnis zwischen Deutschen und Ausländern beitragen.

1980

1989/90
Mauerfall und Wiedervereinigung

Durch die friedliche Revolution in der DDR gelingt die deutsche Wiedervereinigung. Am 3. Oktober 1990 tritt die Deutsche Demokratische Republik der Bundesrepublik Deutschland bei. 40 Jahre Trennung sind nun überwunden.

1980-88 "Goldene Sindelfinger Jahre"

Die "goldenen achziger Jahre" verhelfen der Stadt zu einer großzügigen Infrastruktur.

2000

2001 Einführung des Euro als europäische Gemeinschaftswährung

Mit der Einführung des Euro entsteht einer der weltweit größten Wirtschaftsräume mit einer gemeinsamen Währung: 320 Millionen Menschen haben über Nacht das gleiche Geld im Portemonnaie.

Seit 2000 Entwicklung des Flugfelds als neuer interkommunaler Stadtteil

Der Flugplatz Böblingen wurde im Juli 1915 eröffnet. Nach einer wechselhaften Geschichte beschließen die beiden Kommunen Sindelfingen und Böblingen die Entwicklung des Geländes in eigener Regie zu betreiben.

2010

2011 Ausbau des Forschungsstandorts Sindelfingen

Flugfeld FORUM1 - Technologie- und Kompetenzzentrum

Mit der Ansiedlung der Akademie für Luft- und Raumfahrt, der Landesagentur für Umwelttechnik und Innovationen und neuer F&E-Einrichtungen im Mercedes-Werk Sindelfingen wird der Forschungsstandort Sindelfingen weiter ausgebaut.